Bulgakov, Michail – »Der Meister und Margarita«

Literarische Empfehlung Nr. 1: auch nach dem Ende der Sowjet-Zeit hat dieser vielschichtige Roman nichts an Originalität und Aktualität verloren – ein moderner Faust-Stoff im Moskau der 1930er Jahre.

Unglaubliche Dinge geschehen im Moskau der dreißiger Jahre. Berlioz, der Vorsitzende einer Literaturgesellschaft, und Besdomny, ein junger Lyriker, diskutieren an einem Frühlingsabend über die Nichtexistenz Christi. In ihr Gespräch mischt sich ein Fremder, ein Ausländer offenbar, der beiläufig erwähnt, daß er nicht nur mit Kant gefrühstückt habe, sondern auch beim zweiten Verhör Jesu durch Pontius Pilatus zugegen gewesen sei. Die Verblüffung der beiden kennt keine Grenzen, als der Fremde ihnen zudem eröffnet, daß Berlioz noch am selben Abend der Kopf vom Rumpf getrennt würde. Und seine Worte bewahrheiten sich…

Grandios und machtvoll werden die Schwächen der Menschen (im Sozialismus) aufgedeckt und entlarvt. Ein Roman wie ein Rausch, eine Phantasmagorie bester Art, eine brillante Gesellschaftsanalyse, die sich nie überholt. Keine leichte Nebenbei- oder Urlaubslektüre, aber stets ein Gewinn.

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Ein Kommentar zu “Bulgakov, Michail – »Der Meister und Margarita«”

  1. David schrieb:

    Aug 23, 10 at 12:00

    …eine Empfehlung, der ich vor gut zweieinhalb Jahren folgte und nie bereute. Ein wunderbar breit angelegter Moskauroman mit einer grandiosen und sehr freien Pontius-Pilatus-Nacherzählung. Surreal, spannend und humorvoll und allein durch den Sprachwitz zeitlos. Dieser schwarze Kater verfolgt einen noch lange…


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