Henisch, Peter – »Vom Wunsch, Indianer zu werden«

Karl May, der in diesem Jahr seinen 170. Geburtstag feiern würde, trifft Franz Kafka auf einem Schiff nach Amerika. Wahr? Besser als Peter Henisch kann man es nicht erfinden… – Unser Einstimmer auf den Frühling 2012, unser Romantipp im MÄRZ!

Im September 1908 nimmt ein Ozeandampfer Kurs auf New York. Auf dem Promenadendeck: Karl May mit seiner Frau Klara. Auf dem Zwischendeck, zwischen all den Auswanderern: Franz Kafka. Die drei begegnen sich, als Kafka an der Reling steht – schmal und blaß und so merkwürdig zappelnd, so daß das Ehepaar May sich Sorgen macht. Gespräche entspinnen sich, die schnell deutlich machen, wie wenig Gemeinsames sich finden läßt. Aber Karl May schlägt vor, einen Amerikaroman zu entwerfen, und drängt Kafka zu einem ersten Satz: dies ist die Geburt von Kafkas Roman ‚Der Verschollene‘ …

Der Österreicher Peter Henisch entwirft in dieser hoch amüsanten und phantasievollen Dreiecksgeschichte ein raffiniertes Kammerspiel zwischen Realität und Fiktion. Mit leichter Hand und viel Fingerspitzengefühl bringt er Dinge zusammen, die wir in unserer Schulweisheit gerne trennen: Karl May und Franz Kafka, U und E, Lebenslüge und Lebensangst. Wen wundert’s, dass da die Funken sprühen!

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